AdobeRGB – Eigenschaften

AdobeRGB wurde 1998 von Adobe entwickelt. Der Farbraum sollte die meisten CMYK-Farben eines Farbdruckers auf einem Monitor wiedergeben. AdobeRGB vereinigt etwa 50% der im Lab-Farbraum definierten Farben und überbietet zudem das Gamut des sRGB-Farbraums in allen tonalen Stufen von Cyan-Grüntönen.

Daneben bringt AdobeRGB 1998 gegenüber sRGB eine kleine Erweiterung in den gesättigten Magenta-, Orange- und Gelbtönen. In den Tiefen allerdings erstreckt sich AdobeRGB nicht so weit wie sRGB (außer im dunklen Grün).

Der Farbraum, der in Photoshop 5.0.2 noch SMPTE-240M genannt wurde, wurde umbenannt, als der finale SMPTE-240M vom Standardisierungskommitee auf ein kleineres Gamut gesetzt wurde. Adobe RGB ist nah am NTSC-Farbraum (dem Farbraum für das amerikanische Farbfernsehen) und hat ein Gamut, in das die Farbräume der meisten Ausgabegeräte für den Druck und Displays locker hineinpassen.

AdobeRGB Summary *
Condition AdobeRGB
Display Luminance level 160.00 cd/m2 (zum Vergleich: 80 cd/m2 bei sRGB)
Display White Point x = 0.3127, y = 0.3290 (D65 -- wie sRGB)
Display model offset (R, G and B) 0.0
Display input/output characteristic 2.19921875
Reference ambient illuminance level 32 lux (64 lux bis sRGB)
Reference Ambient White Point x = 0.3457, y = 0.3585 (D50)
Reference Veiling Glare
Red   x=0.6400, y=0.3300 
Green x=0.2100, y=0.7100 
Blue  x=0.1500, y=0.0600  
White x=0.3127, y=0.3290  
			
Primärvalenzen für AdobeRGB
Rot Grün Blau Medien-Weißpunkt (D65)
X 0,610 0,205 0,149 0,950
Y 0,311 0,626 0,063 1,000
Z 0,019 0,061 0,745 1,089

* Der AdobeRGB-Farbraum basiert auf der Monitorcharakteristik und einem Umgebungslicht für das Arbeiten an grafischen Arbeitsplätzen. Die offizielle Beschreibung des AdobeRGB-Farbraums kann auf den Seiten von Adobe als PDF-Dokument geladen werden. Die Daten auf dieser Seite sind rein informativ.

Aufgrund dieser Größe sollte Adobe RGB nur dort eingesetzt werden, wo die Inhalte mit 16 Bit Farbtiefe erzeugt und verarbeitet werden. Eine große Zahl von Farben kann mit einem Euroscala-Druck nicht wiedergegeben werden, insbesondere Farben aus dem grünen Bereich des Farbraums. Sinn macht dieser Farbraum erst, wenn das Druckverfahren mit 6 Farben arbeitet.

Wer sich auf AdobeRGB einlässt, braucht einen Wide Gamut-Monitor, muss seinen Monitor profilieren und muss damit leben, dass Fotos im Browser übersättigt wirken.

Die Frage, ob Bilder besser im sRGB oder im AdobeRGB aufgehoben sind, reduziert sich auf den Inhalt des Bildmaterials und die eventuelle Druckausgabe. Wer dramatisch farbige Szenarien mit cyan-grünen Mitteltönen und Magenta in den Lichtern im RAW-Format fotografiert und mit 16 Bit Farbtiefe bearbeitet, wird mit dem zusätzlichen Farbvorrat von AdobeRGB glücklich.

sRGB hingegen holt mehr aus den Tiefen des Bildes, da sRGB dort mehr Bits spendiert. sRGB bietet einen einfacheren Workflow und ist dort angebracht, wo Bilder mit 8 Bit Farbtiefe aufgenommen werden.

1260 px
1387